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Weitere Augenerkrankungen

Die folgende Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie nennt einige Begriffe, mit denen Sie als Patient am häufigsten im Alltag befasst sein werden.

Augenentzündung

Ein entzündlicher Prozess kann prinzipiell alle Strukturen und Schichten des Auges betreffen. Häufig ist mit dem Begriff „Augenentzündung“ ein Prozess auf der Augenoberfläche, der Bindehaut gemeint. In der Regel lässt sich dies durch die Anwendung antientzündlicher Augentropfen innerhalb weniger Tage beheben.

Bindehautentzündung

Bei einer Bindehautentzündung ist die oberste Schichte des Auges, die verschiebliche Bindegewebsschicht, die den weißen Bereich des Auges abdeckt, betroffen. Ursache kann ein trockenes Auge ohne einen zugrundeliegenden Keim oder auch eine virale oder bakterielle Infektion sein.
Die Anwendung von Tränenersatzmitteln kann meist bereits die Symptome deutlich lindern. Kommt es zu einer gelblich-grünlichen Sekretion, haben Sie begleitend ein Krankheitsgefühl oder sind in Ihrer Umgebung bereits bei anderen ähnliche Symptome aufgetreten, so ist es sinnvoll, eine augenärztliche Untersuchung zur weiteren Abklärung durchzuführen.

Blepharochalasis

„Schlupflider“ oder eine sogenannte Blepharochalasis stellen meist im wesentlichen eine ästhetische Beeinträchtigung für die betroffenen Patienten dar. In seltenen Fällen können sie so stark ausgeprägt sein, dass das Gesichtsfeld signifikant eingeschränkt ist. Ein ambulanter operativer Eingriff in Lokalanästhesie kann diese Lidveränderung beheben.

Endokrine Orbitopathie

Eine sogenannte Endokrine Orbitopathie umfasst all jene Veränderungen, die in den Lidern, den Augenmuskeln und der Augenhöhle bei einer Schilddrüsenerkrankung auftreten können. Durch Autoimmunprozesse kommt es zu einer Gewebsvermehrung und Schwellung in den genannten Strukturen, die mit Schmerzen, Bewegungseinschränkung, Doppelbildern und Sehminderung einhergehen kann. Eine rasche internistische und augenärztliche Abklärung ist in diesen Fällen immer erforderlich.

Gerstenkorn

Ein Gerstenkorn ist eine meist relativ harmlose Entzündung einer kleinen Talgdrüse im Lidrand. Durch die Anwendung von trockener Wärme (z.B. Rotlichtbestrahlung zwei Mal täglich für zehn Minuten bei geschlossenen Augen) kann der Talg erweicht werden, so dass dieser abfließt und sich die Entzündung von selbst zurück bildet.
Eine desinfizierende Salbe kann unterstützend angewandt werden.

Glaskörperabhebung

Der Glaskörper ist eine gelartige Masse, die das Augeninnere ausfüllt. Mit der Zeit verändert dieser Glaskörper bei jedem von uns seine Struktur. Er wird flüssiger, sein Volumen nimmt ab. Dadurch kommt es meist irgendwann zur Lösung von Verbindungen zwischen dem Glaskörper und der Netzhaut. Dieser Prozess kann unbemerkt geschehen oder mit Symptomen wie Lichtblitzen und dem Wahrnehmen von schwarzen Punkten. Die Lichtblitze entstehen durch die mechanische Reizung der Netzhaut im Rahmen des Zugs, den der Glaskörper während dieses Ablösevorgangs auf die Netzhaut ausübt.
In den häufigsten Fällen entsteht der Netzhaut durch die Abhebung des Glaskörpers kein Schaden. Im Zweifelsfall sollte jedoch bei der Wahrnehmung von Blitzen immer zeitnah, also möglichst am selben Tag, eine augenärztliche Untersuchung erfolgen. Hierdurch kann ein eventuelles kleines Netzhautloch ausgeschlossen werden, das sich durch den Zug bilden könnte.

Hagelkorn

Ein Hagelkorn oder Chalazion meint die chronische Variante des Gerstenkorns. Aus einer kleinen Talgdrüse im Lid bildet sich eine chronische, abgekapselte, meist sterile (also ohne das Vorhandensein von infektiösen Erregern) Entzündung.
In der Regel ist es hilfreich, trockene Wärme (z.B. eine Rotlichtbestrahlung zwei Mal täglich für zehn Minuten bei geschlossenen Augen) über einige Wochen anzuwenden. Im Lauf von zwei bis drei Monaten bildet sich das Hagelkorn dann meist von selbst zurück. Ist dies nicht der Fall, so kann in einem kleinen operativen Eingriff das Hagelkorn entfernt werden.

Lidfehlstellungen

Eine Lidfehlstellung kann sich in Form einer Einwärts- oder Auswärtsdrehung des Unterlids zeigen, in Form eines tieferstehenden Oberlids oder sogenannter „Schlupflider“. Alle diese Veränderungen lassen sich, sofern sie Beschwerden bereiten, durch einen kleinen chirurgischen Eingriff in Lokalanästhesie korrigieren.

Lidrandentzündung

In den Lidrand des Ober- und Unterlids sind kleine Talgdrüsen, die sogenannten Meibomdrüsen eingebettet. Ihre Talgproduktion spielt zur Stabilisierung des Tränenfilms eine wichtige Rolle. Entwickelt sich ein Ungleichgewicht in diesem Talgfluss, eine Meibomdrüsen-Dysfunktion, so kann dies zu einer Entzündung des Lidrands führen. Eine konsequente Anwendung von Wärme (zur Verflüssigung des Talgs) und einer Lidrandmassage und -reinigung reicht in den meisten Fällen aus, um die Entzündung zur Rückbildung zu bringen.

Netzhautablösung

Eine Netzhautablösung stellt einen augenärztlichen Notfall dar. Bei der sogenannten rhegmatogenen Netzhautablösung kann durch die Entwicklung eines kleinen Lochs in der Netzhaut Flüssigkeit aus dem Glaskörperraum unter die Netzhaut gelangen und diese abheben. Symptome sind die Wahrnehmung von zunächst Blitzen, eines „Rußregens“ und später eines Schattens. Werden solche Symptome wahrgenommen, so sollte umgehend (möglichst am selben Tag) eine augenärztliche Untersuchung erfolgen. Ein operativer Eingriff kann die Netzhaut wieder anlegen.

Netzhautloch

Ein Netzhautloch kann durch Zug des Glaskörpers an der Netzhaut oder im Rahmen einer sogenannten Degeneration entstehen. Da durch das kleine Loch Flüssigkeit aus dem Glaskörperraum unter die Netzhaut gelangen und diese abheben könnte, ist es wichtig, ein Netzhautloch möglichst frühzeitig zu verschließen. Dies ist meist durch einen kleinen Lasereingriff möglich, der in der Praxis erfolgen kann. Bei größeren Löchern kann eine Verödung z.B. durch Kälte erforderlich sein.
Symptome der Entstehung eines Netzhautlochs sind die Wahrnehmung von Blitzen oder eines sogenannten Rußregens. Treten diese Zeichen einzeln oder zusammen auf, so sollte umgehend (möglichst am selben Tag) eine augenärztliche Untersuchung stattfinden.

Phorie

Als Phorie wird eine versteckte Schielstellung bezeichnet. Bei 70% aller Menschen liegt eine solche Phorie vor. Meist wird sie von uns im Alltag nicht wahrgenommen. Das Gehirn gleicht die Tendenz der Augen, nach außen oder innen wegzugleiten durch das beidäugige Sehen aus. Überschreitet dieser versteckte Schielwinkel jedoch ein bestimmtes Maß oder kommt es zu einer Beeinträchtigung der sogenannten Fusionsfähigkeit des Gehirns (bei starker Erschöpfung, nach einer Gehirnerschütterung, usw.), so können Doppelbilder wahrgenommen werden oder Kopfschmerzen auftreten. In diesen Fällen kann der versteckte Schielwinkel durch eine spezielle Prismenbrille oder in seltenen Fällen eine Operation korrigiert werden.

Schielstellung

Ist die Achse beider Augen nicht in dieselbe Richtung gewandt, so spricht man von einer Schielstellung. Diese kann für den Patienten einen ästhetischen oder auch funktionellen Aspekt haben.
Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen sollte bei einer neu aufgetretenen Schielstellung immer rasch deren Ursache abgeklärt werden.

Schlupflider

„Schlupflider“ oder eine sogenannte Blepharochalasis stellen meist im wesentlichen eine ästhetische Beeinträchtigung für die betroffenen Patienten dar. In seltenen Fällen können sie so stark ausgeprägt sein, dass das Gesichtsfeld signifikant eingeschränkt ist. Ein ambulanter operativer Eingriff in Lokalanästhesie kann diese Lidveränderung beheben.

Uveitis

Eine Uveitis meint eine Entzündung der Regenbogen- und / oder Aderhaut des Auges. Ursachen können Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis und bestimmte Infektionskrankheiten sein. Eine detaillierte Abklärung und interdisziplinäre Therapie sollte durchgeführt werden und kann das Krankheitsbild bessern.

Winkelfehlsichtigkeit

Mit „Winkelfehlsichtigkeit“ wird ein verstecktes Schielen (s.o., Phorie) bezeichnet. Der Begriff wird im Wesentlichen nur in der Augenoptik und weniger in der medizinischen Augenheilkunde verwendet. Im Unterschied zur Phorie wird nur eine spezielle Messmethode angewandt. Zur Korrektur werden Prismengläser empfohlen.
Die Bedeutung und Behandlung der Winkelfehlsichtigkeit z.B. bei Kindern wird zwischen einigen Augenoptikern und Augenärzten sehr kontrovers diskutiert. Ob ein Kind wirklich eine Prismenbrille benötigt oder hierdurch vielleicht eine nicht-behandlungsbedürftige Normvariante eher ungünstig beeinflusst werden kann, sollte im Einzelfall in Zusammenarbeit zwischen Augenoptiker und Augenarzt gut abgewogen werden.

Im Idealfall wird ein in das Auge einfallendes Bild direkt fokussiert auf der Netzhautmitte, der Makula oder Stelle des schärfsten Sehens, scharf abgebildet.

Aufbau und Funktion den des AugesWeicht der Bau des Auges individuell geringfügig von diesem Maß ab, so spricht man von einer Fehlsichtigkeit oder sogenannten Refraktionsanomalie.

Wichtig zu wissen ist, dass dies in der Regel keine krankhafte Veränderung, sondern lediglich eine Art Normvariante oder „persönliche Note“ bedeutet.

Ursache für eine Fehlsichtigkeit ist meist ein etwas kürzerer oder längerer Bau des Auges. Der Strahlengang des Lichts, das in das Auge einfällt, kann dann durch eine Korrekturlinse verlängert oder verkürzt werden, um exakt auf der Stelle des schärfsten Sehens aufzutreffen.

Weitsichtigkeit

Ist das Auge kürzer als gewöhnlich, so nennt man dies Weitsichtigkeit oder Hyperopie. Eine Sammellinse kann den Strahlengang wieder auf die Makula / Stelle des schärfsten Sehens fokussieren.

Weitsichtigkeit

Kurzsichtigkeit

Ist das Auge länger als gewöhnlich, so handelt es sich um eine Kurzsichtigkeit oder Myopie. Durch eine Zerstreuungslinse wird dann der Strahlengang des Lichts so verlängert, dass er wieder exakt auf der Netzhautmitte auftrifft. Ohne Korrektur werden Gegenstände in der Ferne nur verschwommen erkannt; in der Nähe ist jedoch auch ohne Korrektur ein gutes, scharfes Sehen möglich.

Kurzsichtigkeit

Hornhautverkrümmung / Astigmatismus

Eine Hornhautverkrümmung oder Astigmatismus beschreibt, dass die Hornhaut, die wie ein Uhrglas das Auge nach vorne begrenzt, nicht überall gleich gekrümmt ist. Dadurch wird ein Punkt nicht als Punkt, sondern verlängert als Strich auf der Netzhaut abgebildet. Das Bild wird also unscharf oder verzerrt abgebildet.
Durch ein spezielles Zylinderglas kann dies korrigiert werden.

Hornhautverkrümmung des Auges

Alterssichtigkeit

Die sogenannte Alterssichtigkeit oder Presbyopie entwickelt sich langsam ab dem Alter von ca. 40 Jahren bei jedem von uns. Gegenstände in der Nähe können nicht mehr so leicht scharf abgebildet werden. Durch eine Lesebrille, Gleitsichtbrille oder auch durch spezielle Kontaktlinsen kann der Nahbereich wieder scharf dargestellt werden.

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